Freitag, 6. Januar 2012

Sylvester


Am 27.12. Ging es für uns mit dem Bus nach Chennai. Wir hatten unserem Freund Lenin versprochen ihn in den Ferien zu besuchen und dieses Versprechen haben wir für die Sylvester Party eingelöst. Lenin ist Sozialarbeiter aus Chennai und macht ähnlich wie wir gerade ein Jahr Freiwilligendienst bei WIDA als Teil seiner Ausbildung.
Chennai ist eine der größten Städte, immer heiß und immer voll. Unser größtes Problem war jedoch, dass wir bevor wir los fuhren (wie eigentlich nie) keinen Blick auf den Wetterbericht geworfen haben. Am in der Nacht des 29. traf ein Zyklon auf die Küste des Staates Tamilnadu, dessen Hauptstadt Chennai ist und ab dem 28. fing es ordentlich an zu schütten. Wir hatten jedoch keine Lust die tage im Hotel zu verbringen, zogen uns Badehose, T-Shirt und Flip Flops an und fuhren bzw. schwammen in die Stadt. Die Straßenunterführungen und Gänge zu den Metros standen unter Wasser und die warme Bahn machten die nassen Fahrgäste zur Sauna. Wir machten so gut es ging unser Touristen Programm weiter, was sich dann eher auf die Museen, Häuser von Lenins Freunden und das Kino beschränkte. Somit sahen wir in Chennai unseren ersten Bollywood Film im Kino. Wir wollten unbedingt einen Film mit Shah Rukh Khan sehen und hatten das Glück das gerade sein neuester Film Don 2 im Kino lief. Wir hatten uns auf kitschige Bollywood Lieder und große Gefühle gefreut. Der Film spielte jedoch zu 100% in Berlin und es kam genau ein Lied vor. Ansonsten ist der Film jedoch echt nett zu sehen und ein, hier in Indien, lustiger Mix aus Hindi, Englisch und Deutsch. Uns wurde gesagt, dass er auch in Deutschland laufen würde.
Am 31. Kam dann pünktlich die Sonne raus und wir fuhren an einen Strand ungefähr eine Stunde südlich von Chennai zur Kleinstadt Mamallapuram, deren Tempelbezirk übrigens zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir gingen den Strand entlang, um einen Freund von Lenin zu treffen, der in einem kleinen Fischerdorf lebt. Den ganzen Strand entlang lagen umgeknickte Palmen und ein total zerstörtes Spa Gelände, das zu einem Hotel gehörte. Hier sah man die Auswirkungen des Zyklons wesentlich stärker als in der Stadt. In dem Fischerdorf selber war nicht so viel passiert, außer einigen Booten, die geflickt werden mussten, da nach dem Tsunami 2004 sehr viel Aufbauhilfe geleistet wurde und die Stadt Hütten nun feste Steinhäuser dort stehen. Zur Begrüßung wurden uns Kokosnüsse vom Baum geholt, wobei Lenin seine Kletterkünste zeigen konnte und zum Mittagessen hatten wir extrem leckeren Limonenreis mit Jogurt, was bei den Temperaturen hier sehr erfrischend ist.
Abends ging es dann wieder zurück nach Chennai, um dort am Strand dann Sylvester zu feiern.
Die schönste Zeit in Chennai hatte ich jedoch bei der Familie von Lenin, dessen Mutter uns wie ihre eigenen Kinder behandelte und obwohl sie kein Wort Englisch konnte ohne Pause mit uns redete.  Sie macht wirklich die besten Idlis die man in Indien kriegen kann.