Donnerstag, 8. Dezember 2011

Bissamcuttack


Vom 28.11. bis zum 1.12.2011 waren Freddy, Mimi und ich zusammen in der Kleinstadt Bissamcuttack. Dort haben wir unsere Freundin Gyde besucht, die im Christian Hospital Bissamcuttack für drei Monate arbeitet.
Wir haben über die wenigen Tage einen sehr interessanten Einblick in den Alltag im Krankenhaus bekommen und durften bei jedem Arzt mal vorbeigucken.
Beim Kinderarzt waren sehr viele Kinder mit Malaria und oft kam für sie die Behandlung viel zu spät, weil die Eltern erst im letzten Moment zum Arzt gehen oder die Dörfer einfach zu weit weg liegen, um eben mal ins Krankenhaus zu fahren.
Außerdem durften wir uns die Geburtenstation genauer angucken. Dir Kinder haben im Durchschnitt nur etwa 1,5 kg das ist extrem wenig im Vergleich zum deutschen Durchschnitt von etwa 3,5 kg. Das Problem ist, dass die meisten der Mütter noch sehr jung sind und die Mehrzahl der Frauen viel zu wenig Nahrung bekommen während der Schwangerschaft. Viele der Kinder brauchten immer wieder eine Herzmassage und künstliche Beatmung während wir auf der Station wahren, weil sie zu schwach waren um selber zu atmen und das Herz regelmäßig aussetzte.
Für mich persönlich war jedoch die Zeit bei den Chirurgen am interessantesten. Wir durften bei insgesamt fünf Operationen zuschauen. Weil ich beim Anblick der Operationen nicht schwitzend zusammengebrochen bin oder mit Würgereitz den Raum verlassen musste durfte ich bei der letzten OP sogar assistieren und die Wunde aufhalten, während die Chirurgen im Körper zugange waren. Am faszinierendsten war für mich jedoch ein Kaiserschnitt. Es war ein toller Moment, als nach einigen vorsichtigen Schnitten ein schreiendes Baby aus dem Bauch gezogen wurde. Das Kind war erstaunlich groß und sehr gesund und den Schwestern war die Freude und Erleichterung sehr anzusehen.
Die Philosophie des Krankenhauses ist das von den Ärzten so genannte „Robin-Hood-Prinzip“. Sie ködern mit ihren sehr guten Dienstleistungen die Reichen aus der Umgebung, um mit dem eingenommenen Geld dann die armen zu behandeln, die selber einen Krankenhausaufenthalt auf keinen Fall bezahlen könnten. Trotzdem sind sie natürlich auch auf Spenden angewiesen, weshalb sie sehr eng mit dem NMZ zusammenarbeiten.
Auf dem Gelände befindet sich außerdem noch eine erstaunlich gut ausgestattete Schule mit sehr schönen Physik-, Chemie-, Bioräumen und sogar einem Computerraum, wo die Kinder gerade das Umgehen mit Powerpoint gelernt haben, als wir reingeschaut haben.

bereit zum arbeiten

2 Schwestern im OP

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